Detox-Wunder Weizengras

Weizengras Dinkelgras Saft 1 1

Was tut man nicht alles für die ewige Jugend oder in meinem Fall auch: für die Recherche. Für mein Superfood-Buch wollte ich auch über Weizengras schreiben, fand aber nicht so recht Zugang zu diesem Wundergras – zumal es kulinarisch nicht gerade ein Knaller ist. Es schmeckt nicht und ist schlecht zu verarbeiten. Das frische Gras kann man eigentlich nur als Saft (oder höchstens noch im Smoothie trinken) und noch dazu braucht es eine spezielle Saftpresse, weil die üblichen Pressen die langen, zähen Fasern nicht richtig bewältigen. Weil Getreidegras aber so wahnsinnig gesund sein soll, wollte ich es unbedingt in meiner Liste der 25 besten Superfoods. Schließlich sind die jungen Triebe von Weizen, Gersten, Dinkel oder Kamut prallvoll mit Chlorophyll. Getreidegräser gehören zu den chlorophyllreichsten Pflanzen überhaupt! Und Chlorophyll pusht den Sauerstoffgehalt im Blut und hilft den Körperzellen, Nährstoffe besser aufzunehmen. In Getreidegrassäften wird der grüne Pflanzenfarbstoff  zudem noch unterstützt durch jede Menge wichtige Enzyme. Die sorgen für den reibungslosen Ablauf aller Stoffwechselvorgänge und dafür, dass die vielen Vitamine und Mineralstoffe bestens verwertet werden können. Der Saft wirkt außerdem basisch und stärkt das Immunsystem.

Eine Woche Gras trinken

Also habe ich mich ins Allgäu aufgemacht, zu einer Weizengras-Fastenkur. Eine knappe Woche lang jeden Tag zweimal ein Gläschen frischgepressten Dinkelgrassaft trinken, jeden Tag Einlauf machen, ansonsten frischgepresste Gemüsesäfte und Yoga, Meditation, Leberwickel, Ölziehen und Vorträge. War neugierig, wer mit mir an diesem Seminar teilnehmen würde.Weizengrasernte

Es kam eine ziemlich bunte Truppe zusammen – von Rohköstlern über Veganer bis zu Fleischessern war alles vertreten. Für alle stand natürlich der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund. Einige wollten einfach detoxen oder abnehmen, andere hatten konkrete gesundheitliche Beschwerden, die sie mit Ernährung und alternativen Heilmethoden in den Griff bekommen oder zumindest lindern wollten. So wie es bei unserer Seminarleiterin der Fall war: Eine Weizengrassaft-Fastenkur in Kalifornien hatte Sadhya Suthau nach der Chemo sehr geholfen, ihren Brustkrebs zu bewältigen. Deshalb bietet sie seit ein paar Jahren Weizengras-Seminare in Deutschland an. Sie schwört auf frischgepressten Saft, weil da noch alle Enzyme drin seien. Jeden Morgen gab es also unser erstes Schnapsglas voll mit dem frischen Saft – auf nüchternen Magen. Eine ziemliche Herausforderung: Der leicht süße, grasige Geschmack speziell von frischgepresstem Gras ist echt gewöhnungsbedürftig. Mir wurde dann meistens ein bisschen schlecht (Sadhya: “Keine Sorge, das sind Entgiftungserscheinungen”), doch nach etwa einer halben Stunde war meine Energie fast nicht mehr zu bremsen. Trotz Fasten fühlte ich mich den ganzen Tag wach und ziemlich fit. Das war gut so, denn zwischendurch – vor allem, wenn ich mittags meinen täglichen Einlauf machen musste – fragte ich mich schon gelegentlich: “Was mache ich hier eigentlich?” Aber klar, ich weiß schon: beim Fasten ist eine gründliche Darmreinigung das A und O. Und dabei soll Getreidegrassaft eben gut helfen können. Weil er das Blut reinigt und ordentlich Darm, Leber und Nieren entgiftet.

Jedenfalls war ich nach dieser Woche trotz des mitunter grenzwertigen Grastrinkens und der ganzen Einläufe komplett begeistert von meinem Gesamtzustand: hellwach, konzentriert, gut gelaunt, null Beschwerden – meine gelegentlichen Gelenkschmerzen und sonstigen Zipperlein wie weggeblasen und auch ein paar Pfund leichter (obwohl Abnehmen bei dem ganzen Projekt nicht im Vordergrund stand – und auch nicht stehen sollte, da gibt es sicher effizientere Methoden). Deshalb klarer Fall für mich: hier heiligte der Zweck die Mittel.

So ein Fasten mit Weizengrassaft lässt sich auch mal in Eigenregie zuhause durchführen. Mit diesem Thema werde ich mich noch näher befassen

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