Aromatische Quitten: Die 3 besten Grundrezepte
Dieser unbeschreibliche Duft von Quitten haut mich jedes Mal um, wenn ich ihn in die Nase bekomme. Und der Geschmack ist auch so etwas Besonderes. Ich liebe diese Früchte einfach! Was für ein Glück, dass wir einen Quittenstrauch im Garten haben. Er ist uralt, trägt aber jedes Jahr noch bis zu 20 kg Früchte. Seit vielen Jahren gibt’s deshalb bei uns in der Familie im Spätherbst die „Quittenaktion“: Wir ernten die Früchte ungefähr Ende Oktober und an einem der Wochenenden danach verarbeiten wir sie zu Quittensaft, Quittenmus und dem sogenannten Quittenbrot. Das ist ein richtiges Familienritual und auf unsere dann mit Quitten-Schätzen gefüllte Vorratskammer sind wir immer sehr stolz – zumal wir dann wirklich die ganze Frucht verwertet haben. Am längsten dauert die Produktion von Quittenbrot, weil es ungefähr zwei Wochen trocknen muss. Gerade in der Weihnachtszeit ist es eine perfekte, relativ gesunde Nascherei, finde ich. Deshalb hier zuerst unser Familienrezept für Quittenbrot. Danach folgen noch die Anleitungen für Quittensaft und -mus, weil Ihr die jeweils auch braucht, um Quittenbrot herzustellen. Und natürlich weil Saft und Mus auch super schmecken. Quitten könnt Ihr zur Zeit noch auf vielen Märkten oder in türkischen Lebensmittelläden kaufen.
Quittenbrot
Für 2 nicht ganz ausgefüllte, aber fingerdick bestrichene Backbleche
- 500 ml Quittensaft
- 1,2 kg Quittenmus
- 600 g Rohrohr- oder Muscovadozucker
- 1 Zitrone
- 1 großer Schuss Rum
Quittensaft stark einkochen, am besten in einem großen schweren Topf, in dem nichts anbrennt. Sobald der Saft eingekocht ist, das Mus dazugeben. Unter ständigem Rühren sehr stark einkochen. Dabei nicht aufhören zu rühren, denn sonst beginnt die heiße Masse zu brodeln wie Lava.
Den Zucker zugeben, wieder stark einkochen. Zitrone auspressen und den Saft zusammen mit dem Rum in den Topf geben. Sehr stark einkochen. Die Masse geliert beim Abkühlen praktisch sofort, wenn Ihr einen Tropfen davon auf einen Teller gebt.
Die Masse auf zwei mit Silikonmatten ausgelegte Bleche streichen, abkühlen lassen. Etwa 2 Wochen lang nachtrocknen lassen, dabei ab und zu wenden und nach ein paar Tagen auf ein Gitter legen. Klassischerweise werden die fertigen Quittenbrot-Platten noch in Zucker gewendet, doch wir machen das nicht. Es ist uns zu süß und macht das Ganze nicht gesünder. Nach den 2 Wochen die Platten in Rauten schneiden und gut verschlossen aufbewahren.
Für uns ist Quittenbrot wirklich eine Süßigkeit, es schmeckt ja ein bisschen wie natürliche Gummibärchen. In Spanien zum Beispiel isst man es auch gerne zu Käse und Brot.
Quittensaft
Die geernteten oder gekauften Quitten waschen, dabei den Flaum abrubbeln. Quitten vierteln, die Kerne ziemlich großzügig mit den Steinzellen herausschneiden. In einem großen Topf die Fruchtstücke knapp mit Wasser bedecken. Sanft kochen, bis das Fruchtfleisch zerfällt. Zwischendurch den aufsteigenden Schaum abschöpfen. Den Saft durch ein Passiertuch abgießen. In Flaschen füllen und 20 Min. in einem Topf mit kochendem Wasser pasteurisieren. In ganz schlechten Quittenjahren braucht es manchmal ein wenig Zucker im Saft, aber meistens nicht.
Der Quittensaft ist unglaublich aromatisch und hat eine wunderbare Konsistenz. Wir trinken ihn einfach so oder in Mixgetränken und außerdem ist er die perfekte Basis für Quittengelee: Ja, aus dem Saft kann man im Nullkommanix ein Gelee machen, einfach mit Gelierzucker aufkochen. Deshalb kochen wir Gelee nur noch bei Bedarf ganz frisch aus unserem fertigen Saft.
Quittenmus
Für das Mus einfach die feuchten Fruchtstücke aus dem Passiertuch pürieren. Dabei solltet Ihr die restlichen Steinzellen möglichst entfernen. Am besten klappt es, wenn man die Fruchtstücke durch eine Passiermaschine lässt, um die Schalenreste zu entfernen und das Püree dann in einem Hochleistungsmixer richtig fein püriert. Ohne Passiermaschine kann man die Fruchtstücke auch direkt in den Hochleistungsmixer geben, das Ergebnis ist fast genauso gut. Manchmal muss man etwas Saft zugeben, wenn die Fruchtstücke schon zu sehr abgetropft waren. Das Mus mit einem Süßungsmittel Eurer Wahl leicht süßen, wir nehmen meistens etwas Ahornsirup. In Schraubdeckel-Gläser füllen und 20 Min. in einem Topf mit kochendem Wasser pasteurisieren.
Ein paar Löffel von diesem Quittenmus machen sich perfekt in der morgendlichen Frühstücksbowl oder im Joghurt!
Vielen lieben Dank, liebe Susanna! Mein Herz geht auf. Mal sehen, ob ich nachher welche im Biomarkt oder auf dem Bauernmarkt bekommen kann.
Danke, liebe Janine! Freut mich sehr, dass Dir der Beitrag was bringt. Und ich finde es immer schön, wenn ich jemanden für Quitten begeistern kann. Viel Spaß beim Einkochen. Liebe Grüße
Super! Herzlichen Dank für diese ausführlichen Rezepte mit deinen Kniffen . Und wunderschönen Fotos.
Danke, liebe Rosi! Freut mich, wenn Du den Beitrag nützlich findest. Wenn man weiß, was man machen muss, ist es gar nicht so schwer mit den Quitten. 😉
Ich liebe Quitten! Und die Idee aus dem zurückbleibenden Fruchtfleisch vom Quittensaft Mus zu machen, finde ich super! Das wäre auch viel zu schade zum wegschmeißen.
Ja, oder? Quitten sind so toll. Natürlich machen sie ein bisschen Arbeit, aber wenn man wirklich alles verwertet, lohnt es sich umso mehr. Liebe Grüße, Susanna